Hamburger Cithrinchen
Das
"Hamburger Cithrinchen" gehört zur Familie der Cistern.
Aufgrund der Glockenform seines Korpus wird es im englischen auch "Bell
Cittern" genannt.
Als Instrument des späten Barock und des Rokoko ist es in der Regel
reich verziert. Bedeutendste deutsche Cithrinchenbauer waren die
Hamburger Joachim Tielke und Hinrich Kopp, die in der Zeit von
1676 bis 1707 Cithrinchen bauten. Die oft reiche Ausstattung der
Instrumente Tielkes lässt auf einen wohlhabenden Käuferkreis schließen.
Sie waren in den Niederlanden, Deutschland, England und Skandinavien
bekannt.
Das zierliche Instrument wurde mit einem Schwanenfederkiel gespielt. und
es wurde als Begleitinstrument für Gesang, Laute, Angelica, Gitarre, und
Viola Da Gamba benutzt.
Auch Carl Michael Bellman, schwedischer Komponist und
Dichter, spielte Hamburger Cithrinchen.
Neben dem glockenförmigen Korpus hat das Cithrinchen in der Regel drei
Schalllöcher, die mit Rosetten aus Holz oder Pergament verziert sind.
Der leicht gewölbte Boden ist aus Spänen zusammengesetzt. Das Instrument
hat einen geschnitzten Kopf und ist meißt fünfchörig besaitet.
Die Mensur beträgt etwa 364 mm.
Die Stimmung ist:
e - a - d - g- h - e'
Der
Hals,
die Zargen und Teile des Bodens sind z.B. aus Ahorn gefertigt
Griffbrett, Untersattel und die dunklen Teile des Bodens sowie die
Einlage am Wirbelkasten sind in Nussbaum gehalten.
Die Decke ist aus Fichtenholz, die Wirbel aus Buchsbaum.
Die Bundierung erfolgt in Neusilber und der Obersattel ist aus Knochen.
Das Instrument hat eine helle Schelllacklackierung.
Selbstverständlich können nach Absprache Hölzer und Aussehen des
Instrumentes variieren.